Die Sanftpreisung
Da war nichts Ungeheueres in Dir,
nichts, was mich gegen Dich stimmte,
auch nichts, was mich verletzte
oder mich auch nur misachtet hätte.
Da war nur Sanftmut reichlich,
Sanftmut von einer Kraft, geradezu erhaben,
Sanftmut, andauernd zugeneigt und warm,
Sanftmut, immer duldend, immer tragend.
Sanft war Deine Haut.
Sanft war Deiner Stimme Klang
und sanft Dein Blick und Dein Gemüt.
Sanft war Deine schlanke und geschickte Hand.
Wie sanft bist Du gewesen,
sanft zu mir, dem Groben.
Sanft gebildet hast Du mich,
sanft mit zarter Liebe steter Kraft.
Ja, sanft geliebt hast Du,
sanft gegeben und empfangen,
sanft bist Du durch diese Welt gegangen,
so sanft, unendlich sanft.
So ruhe denn auch sanft.
Gedenken will ich Deiner sanft,
sanft wie Du michs lehrtest
und wie es Dir gebührt, unabänderlich sanft. Immer.